Als Kinder und Jugendliche wurden wir oft nicht unterstützt, unsere weibliche bzw. männliche Essenz zu entfalten. Wir haben dann sexuelle Rollen angenommen um weiterhin Anerkennung von Eltern, Lehrern bzw. der Clique zu erhalten. Das Mädchen bekam vielleicht mehr Anerkennung für Erfolge in der Schule und legte so eine männliche Schale um ihre spielerische, weibliche Essenz. Als Teenager versuchte sie den erfolgreichen Mädchen nachzueifern, und legte nun ein falsche weibliche Schale um die männliche Schale. Nach einer enttäuschten Liebesbeziehung schwor sie sich, nicht mehr weich zu sein und legte nun erneut eine männliche Schale an u.s.w.
Der Junge konnte mit seinen mutigen Spielen am Rand der Herausforderung nicht die Liebe seiner Mutter gewinnen. Er legte sich eine falsche weibliche Schale an. Als Jugendlicher wollte er gern so wie die erfolgreichen Bandenführer sein und Mädchen erobern. Dazu legte er sich eine falsche männliche Schale an. Ist er damit nicht erfolgreich, legt er erneut eine weibliche Schale an, um mehr Intimität zu einer Frau zu gewinnen u.s.w.
Im Alltag begegnen sich Mann und Frau aus diesen Schalen heraus – ein sehr, sehr eingeschränkter Ausdruck von Liebesfähigkeit. Sie sind Teil unserer Persönlichkeit geworden, für die wir Bewusstheit und Verantwortung gewinnen können. Sie können nicht “einfach so” abgelegt werden. David Deida beschreibt aber Wege, sich von weiblicher Essenz zu männlichen Essenz zu begegnen. Eine neue Qualität der Begegnung entspringt, wenn es uns gelingt die Schalen so durchlässig werden zu lassen, dass – beginned in einzelnen Momenten – das persönlich Essentielle in uns zu dem Einen, dem universell Essentiellen verschmelzen kann.